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„Schönheit und Tiefe“


Oratorienchor Ulm in Giengen

„Eine bemerkenswert schöne Aufführung von Johann Sebastian Bachs Johannespassion erlebten 300 Besucher in der Stadtkirche Giengen. Der Oratorienchor Ulm, das Instrumentalensemble 'Jadis' und solide arbeitende Solisten boten unter dem pointierten Dirigat von Thomas Kammel ein hochwertiges musikalisches Fest reich sowohl an Ernst und Würde, aber auch an Zuversicht, die über das Passionsgeschehen hinauswies.“ „Was für ein Chor! Die Klarheit und Strahlkraft der Stimmen, die exakte Intonation und Phrasierung, dazu der mächtige, aber dennoch differenziert gestaltete Klang aus einem Guss, das war ein bewegendes Erlebnis der besonderen Art. Nicht nur bei den Chorpartien beeindruckten die Ulmer durch ihre energiegeladene, zupackende Art, die Spannung aufzubauen.“ „Ergreifende Innigkeit“ „Die Choräle mit ihrer ergreifenden, natürlichen Innigkeit erhielten durch das gestalterische Können des Chores ihre unbeschreibliche Tiefe und Schönheit. Die Sopranstimmen klangen kraftvoll und beweglich, Tenöre und Bässe hatten Substanz und Kontur.“ „Dem Ensemble 'Jadis' gelang es, einen authentischen barocken Gesamtklang zu erzeugen, und die feinen Partien mit Theorbe und Barocklaute hatten einen besonderen Reiz. Tenor Dustin Drosdziok meisterte die Hauptlast mit souveräner Stimmführung und agilem Zusammenwirken mit dem Chor. Counter-Tenor Yosemeh Adjei zeigte etwa in der Alt-Arie 'Von den Stricken meiner Sünden' stimmliche Substanz und subtile Gestaltungskraft. Die Sopranistin Katarzyna Jagiello überzeugte mit Klarheit und Leuchtkraft nicht nur bei 'Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten.' Doch das Geschehen wurde weitgehend vom metallisch timbrierten Tenor bestimmt. Eine hohe Ausdruckskraft lag dabei in den chromatischen Melismen bei 'Und ging hinaus und weinte bitterlich'. Martin Gäblers sonorer Bass bei den Jesusworten erfreute ebenso wie der druckvolle und dynamische Bass von Michael Wilsch, der als Pilatus kraftvoll wie dynamisch wohldosiert agierte und im Dialog mit Jesus eine klangstarke Intensität zeigte.“ „Die akzentfreudige Artikulation des Chores bei den emotional bewegenden Schreien wie 'Kreuzige, kreuzige' im dissonierenden Intervall der Sekunde und Septime hatten etwas düster Beklemmendes.“ „Die Turba-Chorpartien bei 'Wir haben ein Gesetz' und 'Lässest du diesen los' kamen mit enormer Intensität.“ „Mitreißende Pracht“ „Der Chor verstand es glänzend, den Kontrast zu 'Jesus, der du warest tot' und dem hohl-düsteren 'Es ist vollbracht' herauszuheben. Die zartlyrische Sopranarie mit sauberen Haltetönen von Katarzyna Jagjello 'Zerfließe mein Herz', begleitet von Oboe und Flöte hatte einen fast mystischen Zauber. Seine ganze Klasse zeigte der Chor am Schluss bei 'Ruhet wohl' in dunklem c-Moll mit stimmgestalterischem Feingefühl und dem mit hoher Stimmlage und ausgreifender Dynamik in erlösendem Es-Dur mit hymnischer Kraft dargebotenen 'Ach Herr, lass dein lieb Engelein'.“ „Man war innerlich mitgerissen, aber auch getröstet durch die Pracht von Darbietung und Werk.“ Hans-Peter Leitenberger in der Heidenheimer Zeitung vom 23.04.2019 Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen.

Foto: P. Hönig


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