Die Bombardierung Ulms, zu dessen Gedenken das Konzert stattfand, ist nun 78 Jahre her. Wieder stand das Deutsche Requiem von Brahms auf dem Programm. Aber diesmal ist vieles anders gewesen. Die Bilder vom zerstörten Münsterplatzgebiet treten in den Hintergrund angesichts der aktuellen Bilder und Berichte von zerstörten Wohnhäusern, Tod, Verlust und Leid aus der Ukraine - mitten in Europa. Tod, Verlust und die Hoffnung auf Erlösung sind universelle Menschheitsthemen, das rückt in diesen Tagen wieder deutlich ins Bewusstsein. Und die Musik Brahms' bietet einen besonders emotionalen Zugang zur Verarbeitung, spendet Trost und Zuversicht.
Es wurde ein wunderschöner Abend, ein Neuanfang in mehrfacher Hinsicht, auch durch die warme Atmosphäre im erstmals seit Corona wieder sehr gut gefüllten Konzertsaal. Etwas mehr Zuversicht und Mut als sonst brauchten wir tatsächlich auch, denn unser erkrankter Chorleiter Thomas Kammel, dem wir auch über diesen Weg gute Besserung zur schnellen Genesung wünschen, musste ganz kurzfristig ersetzt werden. So danken wir diesmal zu allererst Friedemann Johannes Wieland, dass er ohne Zögern eingesprungen ist, und uns gekonnt und sicher durch die letzten beiden verbleibenden Proben sowie den Konzertabend geführt hat. Aber das Gelingen des Abends hatte wieder ganz viele Mütter und Väter. Wir danken Prälatin Gabriele Wulz für die nachdenkliche Ansprache, unseren beiden geschätzten Solisten Yuna-Maria Schmidt und Kay Stiefermann, den bestens aufgelegten Süddeutschen Kammersolisten, dem Programmheftteam, den vielen helfenden Händen am Abend und ganz besonders Michaela Kellerer für das Managen dieser schwierigen Situation in den letzten Wochen vor dem Konzert. Und nicht zuletzt unserem treuen Publikum!